Digitale Geräte sollten ergänzend im Unterricht eingesetzt werden. Darüber sind sich eigentlich alle Experten einig. Sollten dann nicht auch Tablets, Smartphones oder Laptops in Klassenarbeiten und Klausuren erlaubt werden?
Eine völlige Freigabe würde eine individuelle Leistungsmessung unmöglich machen.
Schnell ist eine Aufgabenstellung abfotografiert und verschickt. Externe oder auch Klassenkameraden könnten eine Bearbeitung zurückschicken, die dann als Eigenleistung verkauft wird. Ich glaube nicht, dass diese Kommunikation durch Kontrolle verhindert werden kann.
Kann man nicht Geräte mit beschränkten Fähigkeiten bereithalten?
Diesen Weg geht das Land NRW, wenn es den graphischen Taschenrechner für Klausuren und Abitur erlaubt. Auch das ist nicht unumstritten. Die Kosten sind nicht unerheblich und für die normale Arbeit sind Smartphones erheblich leistungsfähiger. Die Taschenrechner werden letztendlich nur für die Klausuren angeschafft.
Praktisch wäre es auch Lexika und Formelsammlungen digital zu ersetzen. Dazu müssten Geräte in großer Zahl (Abiturprüfung!) vorgehalten werden, die genau für diesen Zweck konfiguriert sind. Ich glaube, das ist ein großer Aufwand, den Schulen nicht leisten können.
Ich selbst habe Erfahrung von Informatikklausuren mit Laptops. Obwohl die Zahl der Klausuranden überschaubar war, gab es immer wieder andere Schwierigkeiten, bis hin zum falschen Klick, der die ganze Arbeit gelöscht hat. Insofern war ich glücklich, dass seit dem Zentralabitur auch Informatiklausuren auf Papier ohne Rechner erstellt werden. An den Unis ist das übrigens auch nicht anders.
Papier und Stift sind immer noch das Beste für Klassenarbeiten und Klausuren.
Gestempeltes Papier ist immer noch die beste Grundlage, eine individuelle Leistung zu fixieren. Zwar lässt sich manche Handschrift schlecht lesen, aber oft sind auch Formeln zu schreiben oder eine Skizze anzufertigen. Das geht mit digitalen Geräten immer noch sehr schlecht.
Zum Erarbeiten und Präsentieren von besonderen Lernleistungen können digitale Geräte sehr hilfreich sein. Die Handschrift sollten sie aber nicht ersetzen. Dafür gibt es sicherlich eine Vielzahl von kulturellen Gründen. Ein Grund ist aber auch die Möglichkeit, schriftlich individuelle Lernleistungen zu erbringen. Deshalb werden hoffentlich noch lange bei Klausuren die Smartphones abgegeben.
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